Das vollkommene Opfer der Eucharistie

Die heilige Eucharistie wurde von Christus als Opfer des Neuen Bundes eingesetzt. In der Heiligen Messe wandelt Christus durch den Priester Brot und Wein in sein Fleisch und Blut¹. Unser Herr Jesus Christus, „der sich selbst als makelloses Opfer kraft des ewigen Geistes Gott dargebracht hat“ (Hebr 9,14), „ist am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünden zu tilgen“ (Hebr 9,26). Zum Gedächtnis an dieses ewige Opfer hat der Herr die Eucharistie eingesetzt. Mit der Wandlung von Brot und Wein in seinen eigenen Leib und sein eigenes Blut, vergegenwärtigte der Herr das Kreuzesopfer, in dem er seinen geopferten Leib und sein geopfertes Blut den Aposteln zur Speise und zum Trank reichte (Mt 26,26-27). Jesus wies sie an: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19), um sein zeitloses Opfer in ewigem Andenken zu bewahren. Christus selbst, der ewige Hohepriester des Neuen Bundes, bringt durch den Dienst der Priester das eucharistische Opfer dar. Ebenso ist es Christus selbst, der beim eucharistischen Opfer die Opfergabe ist. Er selbst ist unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich gegenwärtig². Um dieses Opfer zu vergegenwärtigen und dem Vater auf dem Altar darzubringen, dient die Heilige Messe, um Christi blutiges Opfer am Kreuz, in unblutiger Weise, zu gedenken.

Dieses Werk wird in der liturgischen Handlung vergegenwärtigt³, was schon früheste Zeugnisse aus apostolischer Zeit bestätigen. „Er wollte, dass Opfer und Gottesdienst gehalten werde, aber nicht aufs Geratewohl und ohne Ordnung soll es geschehen, sondern zu festgesetzten Zeiten und Stunden. {…} Die nun ihre Opfer darbringen zur vorgeschriebenen Zeit sind wohlgefällig und selig; denn wenn sie den Gesetzen des Herrn nachkommen, sündigen sie nicht“⁴, lehrt uns Clemens von Rom (80 n.Chr.). Die Zeit der Eucharistiefeier war schon immer klar definiert: „Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank, nachdem ihr zuvor eure Sünden bekannt habt, damit euer Opfer rein sei“5, steht in der Didache (80-90 n.Chr.). „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“, spricht der Herr (Mt 5,23-24).

Wie wir diesen Schriftzeugnissen aus dem 1. Jhd. entnehmen, hielt die Kirche Gottes immer schon am Opfergedanken der Eucharistie fest. Die Heilige Messe wird am Tag des Herrn gefeiert, am Sonntag, dem ersten Tag der Woche als der Herr von den Toten auferstanden ist. Clemens von Rom betont die gottgegebene Ordnung der Eucharistiefeier. Daran schließt sich Ignatius von Antiochien an: „Bemüht euch nur eine Eucharistie zu feiern; denn es ist nur ein Fleisch unseres Herrn Jesu Christi und nur ein Kelch zur Einigung mit seinem Blute, nur ein Altar, wie nur ein Bischof ist in Verbindung mit dem Presbyterium und den Diakonen, meinen Mitknechten, auf dass, was immer ihr tut, ihr tut gemäß dem Willen Gottes.“6 Ignatius, Schüler des Apostels Johannes, nennt die kirchliche Hierarchie den „Willen Gottes“, wo er mit Clemens von Rom, dem Schüler des Apostels Paulus (Phil.4,3), konform geht.

Fassen wir zusammen: Die Eucharistie ist die Vergegenwärtigung des Opfers, welches der Herr Jesus am Kreuz für alle Zeiten vollbracht hat. Verborgen in den Gestalten von Brot und Wein ist der Herr selbst anwesend, mit seinem Leib und seinem Blut. Denn sein Leib ist wahrhaft eine Speise und sein Blut ist wahrhaft ein Trank (Joh 6,55). Um das Opfer seines Leibes und Blutes Gott-Vater auf dem Altar darzubringen, ist es notwendig, das Brot und den Wein in den Leib und das Blut Christi zu wandeln. Dazu hat der Herr seine Apostel angewiesen dies zu tun. Diese vom Herrn gegebene Weihe gaben die Apostel weiter. Jeder christliche Priester steht in der apostolischen Sukzession, da seine Priesterweihe noch auf die der Apostel selbst zurück geht.

  1. Die ganze Wahrheit Eine Darlegung des katholischen Glaubens S. 30 und S. 31
  2. Katechismus Katholische Kirche 1410
  3. Katechismus Katholische Kirche 1409
  4. Clemens von Rom, 1. Brief an die Korinther Kap. 40
  5. Didache, Kap. 40
  6. Ignatius von Antiochien an die Philadelphier, Kap. 4
Themen:
Ex-Protestant und jetziger Katholik. Mit besonderer Liebe zur heiligen Eucharistie, dem Sakrament der Liebe Gottes.

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